In dieses Gemeindehaus ging meine erste Rüstzeit, nachdem ich 1980 zum Glauben gekommen war. Es war eine Aufbaurüste mit Pfarrer Georg Scheuerlein. Wir haben im Eingangsbereich den Fußboden aufgegraben und Schimmel bekämpft. Die Unterbringung war abenteuerlich. Massenquartier auf dem Dachboden, Plumpsklo und dann das Waschen: Die Mädchen drinnen und die Jungs draußen am Wasserhahn. Und das alles in einer tollen Atmosphäre. Hier habe ich zum ersten mal erlebt, wie ora et labora (bete und arbeite) praktisch aussieht. Ich habe mich da in der Schar der Christen richtig wohl gefühlt. Das war ein prägender Eindruck.
Später bin ich öfter in Heldrungen und im Gemeindeheim gewesen. Hier haben wir dann 1989 auch die erste Sendfahrt gemacht. Es war das Müntzer-Jahr und auf der Wasserburg war viel los. Da haben wir unsere Kirchentür weit aufgemacht und mit einer Ausstellung und Führungen eingeladen. Auch eine kleine Kinderarbeit wurde begonnen. All dies wäre ohne das Gemeindeheim im Rücken nicht möglich gewesen.
Ja, und da sind noch die vielen Feiern in diesem Haus. Zum einen wurde hier meine Ordination gefeiert. Auch meine Einführung als Pfarrer des Pfarrbezirkes wurde hier gefeiert, ebenso wie viele Gemeindefeste und auch private Feste. Es ist schön zu sehen, wie dieses Haus zu einem Segen geworden ist, nicht zuletzt durch all die vielen fleißigen Hände, die immer und immer wieder daran herumwerkeln, damit es seinen Dienst auch würdig tun kann, und durch die vielen fleißigen Mitarbeiter, die es immer wieder mit Leben erfüllen.